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Der Hase im Pfeffer
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Fynn Kliemann

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Foto: Celestine Hassenfratz
Dies & Das / Wochenrückblick

Keine Fairness im Kapitalismus

In Mannheim tötet die Polizei einen Menschen, in den USA fällt das Recht auf Abtreibung und im Internet haben Hipster ihren Helden verloren. Der Wochenrückblick aus feministischer Perspektive. #KW18

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8. Mai 2022

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der_hase_im_pfeffer

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#diesenMonatGelesen ist etwas spät dran. Die Zeit #diesenMonatGelesen ist etwas spät dran. Die Zeit rast! 

"Fierce Femmes and notorious Liars" von Kai Cheng Thom war eine Empfehlung von @ansgar_lahmann und ich hab es geradezu verschlungen. Endlich eine Geschichte über trans Frauen, die mehr bietet als einen Leidensweg mit Happy End. Richtig, richtig gut!

Ein Happy End gab es auch bei "Oh Virginia" von Michael Kumpfmüller nicht. Wie auch? Es geht um die letzten Tage im Leben von Virginia Woolf und auch wenn wir von Anfang an wissen, dass sie am Ende mit Steinen im Mantel in den Fluss gehen wird, hat mich die Verzweiflung und Ausweglosigkeit tief getroffen. Es gelingt nicht vielen Männern, gut über Frauen zu schreiben, schon gar nicht über psychisch kranke, aber Kumpfmüller hat es drauf.

Das dünne Bändchen "Sėxārbeit", erschienen im @unrastverlag versammelt wichtige Texte und bietet einen soliden Einstieg in die Thematik. Ein Beitrag war mir etwas zu Eso, aber die Vielfalt machts! Wünsche mir viel mehr solcher Bände.

Ein "Automaton" ist eine Person, die kleinteilige Clickwork-Arbeit für Techkonzerne leistet, die dann als vermeintlich "Künstliche Intelligenz" vermarktet wird. Eine davon ist Tiff, alleinerziehende Mutter mit Angststörung, die kaum vor die Tür gehen kann. Berit Glanz erzählt von der Hölle des digitalen Spätkapitalismus und von der Aubeutung der Erntehelfer*innen auf illegalen Marihuanafeldern. Ich fands erst spannend, dann etwas lahm und  hatte mir insgesamt einfach mehr versprochen. Trotzdem allemal lesenswert!

"Love in the Big City" von Sang Young Park hat leider ein furchtbares Cover im Vergleich zur englischen Ausgabe, das von der traurig-komischen Lebens- und Liebensgeschichte eines schwulen jungen Mannes in Seoul ablenkt. Ich hab es super gern gelesen, aber "so richtig" toll war es auch nicht. Ich empfand es zum Ende eher wie eine autobiographische Schreibübung, die (aus meiner Sicht) etwas mehr Handlung vertragen hätte.

Cathy Park Hong hat die zeitgenössische Anti-Rassismus-Literatur um eine wichtige Perspektive bereichert. Wir brauchen unbedingt eine auf Deutschland bezogene Version von "Störgefühle", aber bis dahin sind die Essays definitiv auch hierzulande lesenswert und lehrreich.
Der Sportausschuss der Stadt Göttingen entschied Der Sportausschuss der Stadt Göttingen entschied am Dienstag, dass in den städtischen Schwimmbädern ab dem 1. Mai das Baden „oben ohne“ für alle Geschlechter erlaubt ist. Allerdings erstmal nur am Wochenende und vorerst nur bis zum 31. August. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion in der Stadt, nachdem eine Person mit Brüsten Hausverbot erteilt wurde, weil sie nur in Badehose schwimmen wollte. Die Schwimmbadleitung sah darin einen Verstoß gegen die Badeordnung, weil sie die Person für eine Frau hielt. Die s3xistische Regelung, dass bestimmte Brüste in der Öffentlichkeit bedeckt werden müssen, andere hingegen nicht, ist ein Verstoß gegen Artikel 3 des Grundgesetzes. Weil die gesellschaftlich vorherrschende Moralvorstellung bestimmte Brüste s3xualisiert, werden manche Personen dazu gezwungen, ihren Oberkörper zu bedecken und andere nicht.

Es gibt dafür keine rechtliche Grundlage und auch faktisch ist es nicht möglich eine allgemeingültige Differenzierung zu treffen. Wer sagt „Männer dürfen, Frauen nicht“, ignoriert z.B. trans* Personen die (noch) keine medizinische Transition vollzogen haben sowie grundsätzlich nicht-binäre Personen. Wer von einer „flachen Brust“ spricht, legt einen Maßstab an, der nicht intersubjektiv nachvollziehbar ist. Als Person „mit flacher Brust“ kann ich sagen, dass ich einige Männer kenne, die deutlich mehr Busen haben als ich, trotzdem sehe ich sie überall oben ohne, am Strand, im Park und im Sommer auch in der Bahn(!).

Wie man es dreht und wendet: Am Ende entscheidet eine gesellschaftliche „Norm“ darüber, wessen Brustwarzen in der Öffentlichkeit sichtbar sein dürfen und welche nicht. Und das ist weder gerecht noch rechtens.

Und es geht überhaupt nicht darum, dass alle oben ohne schwimmen sollen! Es geht darum, dass es entweder alle ~dürfen~ oder niemand.

[Bildbeschreibung: ein älteres Foto von Ulla im Bikini. Ulla sitzt im Garten, ist von hinten zu sehen und schaut über die Schulter in die Kamera]

🚩EDIT IN DEN KOMMENTAREN🚩
TW: Mord, Ableismus Heute jähren sich die ableis TW: Mord, Ableismus

Heute jähren sich die ableistischen Morde an vier behinderten Menschen, die in der Einrichtung, in der sie gelebt haben, von ihrer eigenen Pflegerin ermordet wurden. Nach dem Mehrfachmord im Potsdamer Oberlinhaus könnte man meinen, dass die Medien nun endlich ableistische Strukturen thematisieren. Stattdessen fand sofort eine Debattenverschiebung statt. Plötzlich fokussierte man sich auf die schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege. Als sei Überforderung in der Pflege eine valide Begründung für den Mord an behinderten Menschen. Den meisten ist bis heute nicht bewusst, dass behinderte Personen, die in Einrichtungen leben und/oder arbeiten, einem höheren Risiko ausgesetzt sind, Gewalt zu erfahren. Diese Einrichtungen sind geschlossene Systeme, deren Strukturen Machtmissbrauch und Abhängigkeitsverhältnisse begünstigen. Eine Einrichtung, die als “Schutzraum” beschrieben wird, hat zugelassen, dass diese Morde ungehindert passieren konnten. Solange wir Narrative reproduzieren, die bereits im Nationalsozialismus vertreten waren, wie dass behinderte Menschen eine “Last” darstellen und dass ihr Tod eine “Erlösung” sei, werden immer wieder behinderte Menschen sterben. Das Leben behinderter Menschen ist genauso lebenswert und wertvoll, wie jedes andere auch. Nur gemeinsam können wir darauf aufmerksam machen, dass Ableismus tötet. Lucille H., Andreas K., Martina W. und Christian S. dürfen niemals vergessen werden.

 #AbleismusTötet #Potsdam #Oberlin #Oberlinhaus #p2804 #Ableismus

Bild+Text: @dramapproved & @luisalaudace

[Bildbeschreibung: Dunkelgrauer Hintergrund mit einem weißen Rahmen, an dem oben links und unten rechts spitze Ornamente sind. In dem Rahmen steht in einer weißen schlichten Schriftart: Wir gedenken den vier behinderten Menschen, die heute vor einem Jahr von ihrer eigenen Pflegerin ermordet wurden. Darunter in Schreibmaschinenschrift untereinander: Lucille H., 42 J. Andreas K., 56 J. Martina W., 31 J., Christian S., 35 J. Dann wieder in schlichter Schrift: Wenn behinderte Menschen Gewalt erfahren, ist dies kein individuelles Problem, sondern ein strukturelles. Ganz unten, wieder in Schreibmaschinenschrift: #Potsdam #AbleismusTöte
CN Polizeigewalt \\ psychische Erkrankung In Neu CN Polizeigewalt \\ psychische Erkrankung 

In Neukirchen-Vluyn hat die Polizei am Dienstag einen 50-Jährigen in dessen Wohnung erschossen. Der psychisch kranke Mann habe laut herumgeschrien und auch Gegenstände aus dem zweiten Stock geworfen. Wie eine Lokalzeitung  berichtet, habe er die eintreffenden Polizeikräfte mit einem „Fleischermesser“ bedroht, woraufhin das SEK angefordert wurde. Die SEK-Beamt*innen sollen mehrere Schüsse auf den Mann abgegeben haben, die ihn in den Oberkörper trafen. Das schwerverletzte Opfer sei kurz darauf im Krankenhaus verstorben.

Immer wieder werden psychisch kranke Menschen von der Polizei erschossen. Untersuchungen legen nahe, dass die Mehrheit der Personen, die in Deutschland durch Polizeikugeln ums Leben kam, an einer psychischen Erkrankung litt. Zwischen 1990 und Anfang 2017 wurden bundesweit 269 Menschen von der Polizei erschossen. Neuere Zahlen konnte ich leider nicht finden. 

Prof. Dr. Thomas Feltes, Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum ist Experte für das Thema Tödliche Polizeieinsätze: "Generell werden Menschen mit psychischen Problemen oftmals stigmatisiert oder diskriminiert, meist aufgrund von Unsicherheit und Unwissenheit. Hinzu kommt, dass die Problematik oftmals falsch eingeschätzt und eine von der Person ausgehende Gefahr angenommen wird, wo möglicherweise lediglich eine Unsicherheit oder Verunsicherung besteht", schreibt er.

Wenn ihr mich fragt, sollte überhaupt nicht die Polizei gerufen werden, wenn sich Menschen in psychischen Notlagen befinden. Es braucht unbedingt eine Alternative zu bewaffneten Cops für Krisensituationen. Die Polizei ist nämlich, entgegen der landläufigen Annahme, nicht dafür da, Menschen zu beschützen, sondern um die „staatliche Ordnung“ aufrechtzuerhalten. „In polit-ökonomischer Perspektive sind Polizeien Ausdruck des repressiven Staatsapparates und materielle Verdichtungen gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse“, schreibt Kendra Briken in „Policing by Numbers: New Police Management und Gewaltmonopol“. Mit anderen Worten: Cops sind der bewaffnete Arm der herrschenden Klasse im kapitalistischen Unterdrückungssystem.
Dass von der Zeitschrift EMMA nicht mehr viel ande Dass von der Zeitschrift EMMA nicht mehr viel anderes kommt als Transfeindlichkeit, ist längst keine Neuigkeit mehr. Dass die selbsternannten Radikalfeministinnen am liebsten aber nicht nur „T“ und „Q“ aus LGBTQ entfernen würden, sondern sich zunehmend auch homophob positionieren, ist neu. Am Mittwoch veröffentlichte EMMA den „offenen Brief“ von „Stefanie Moers, Mutter einer 18-Jährigen“ an den Queerbeauftragten der Bundesregierung, @_svenlehmann_ . Nachdem Frau Moers ihre Bewunderung für Alice Schwarzer ausgedrückt hat und betont, dass ihr „Diversität, Toleranz und die Akzeptanz für alle Arten von Anderssein“ am Herzen lägen, zeigt sie sich besorgt darüber, dass die „unsicheren und pubertierenden Kinder“ von diesen „ganzen Buchstaben LGBTQIA+ und nächstes Jahr vielleicht noch ein paar Buchstaben mehr“ durcheinandergebracht würden.

Aus jeder Zeile dieses Briefs strotzt so viel Queer- und Transfeindlichkeit, Homophobie, Adultismus und elterliches Machtgehabe, dass Stefanie Moers noch so oft sagen kann, dass sie „politisch klar links“ stünde, wie sie will. Der Text könnte so auch von evangelikalen Christ*innen und bürgerlichen Faschos stammen.

#transrightsarehumanrights
Der Lesenmonat März war nicht so zufriedenstellen Der Lesenmonat März war nicht so zufriedenstellend für mich. Das liegt vor allem daran, dass ich viele Bücher angefangen, aber (noch) nicht zu Ende gelesen habe. Die, die ich beendet habe, waren allerdings ausnahmslos super.

"Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich" von @ronensteinke konnte ich überhaupt nicht aus der Hand legen, so fesselnd war es. Ich habe gefühlt jeden dritten Satz unterstrichen und bin jetzt definitiv noch weiter radikalisiert. Dieses System muss ein Ende haben. 

Zu "Selma, Küsse, Kuddelmuddel" von @littlefeministblog und @hannah_roedel sowie "Samira und die Sache mit den Babys" von @souzan.alsabah habe ich bereits jeweils eigene Posts veröffentlicht. Ich möchte sie aber an dieser Stelle nochmal von Herzen empfehlen!

Krass gut und wichtig fand ich auch "Die letzten Männer des Westens" von @tobiasginsburg. Der Autor hat undercover in der Männerrechtsbewegung, unter Burschenschaftlern, rechten Strategen und Incels recherchiert. Ich fand es stellenweise kaum auszuhalten und es macht mir richtig Angst, was da weitestgehend unbehelligt abgeht. 

Passend zum Thema ist auch "Tick Tack" von Julia von Lucadou. Es erzählt die Geschichte von Almette (ja, wie der Frischkäse), 15 Jahre alt, die gleichermaßen zynisch wie einsam ist und von einem jungen Mann manipuliert wird, der wieder bei seiner Mutter wohnt und sich in kruden Posts als "Memelord" seinen Incelhass von der Seele schreibt. Die Querdenken-Demos bilden den Rahmen für die Radikalisierung von Mette, deren nihilistische Verzweiflung ich als Teenager ziemlich ähnlich gefühlt habe.

Ein ziemliches Kontrastprogramm war "Der Sommer ohne Männer" von Siri Hustvedt. Ich habe das Hörbuch wie jeden Hustvedt-Roman sehr genossen. Es geht um Mia, New Yorker Lyrikerin, die einen Sommerkurs für Teenagerinnen in ihrer Heimatstadt gibt, nachdem sie wegen eines Nervenzusammenbruchs in der Psychiatrie war. Der Grund für ihre akute psychotische Störung: ihr Mann will eine "Pause" und verlässt sie für eine sehr viel jüngere Frau. "Der Sommer ohne Männer" kommt nicht wirklich gänzlich ohne Männer aus, aber es sind die weiblichen Lebensgeschichten, die im Mittelpunkt stehen. Ein starkes Buch!

#diesenMonatGelesen
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