Der Hase im Pfeffer - feministischer Blog

„Da liegt der Hase im Pfeffer“ ist eine Redewendung mit der ausgedrückt wird, wo ein Problem seine Ursache hat. Meiner Ansicht nach ist das in einer großen Anzahl der Fälle entweder das Patriarchat und / oder der Kapitalismus. „Da liegt der Hund begraben“, könnte man auch sagen, aber das ist kein so schöner Name für einen Blog.

Ursprünglich sollte „Der Hase im Pfeffer“ meine Plattform sein, auf der ich mich mit den patriarchalen Strukturen, die uns täglich das Leben schwer machen, auseinandersetze. Inzwischen nutze ich dafür hauptsächlich meinen Instagram-Account, dem rund 24.000 Menschen folgen.

Die Webseite ist heute in erster Linie Plattform für den Wochenrückblick aus feministischer Perspektive, der jeden Sonntagabend erscheint. (Den kostenlosen Newsletter gibt es hier!)

Außerdem gibt es den Wochenrückblick zum Hören – eingesprochen von  Marie Charlotte und zuerst gesendet bei Radio Blau.

 

Über mich (halbe Lebensgeschichte)

Geboren wurde ich in Marburg, in eine liebende und sorgende Herkunftsfamilie (ein glückliche Startvoraussetzung, die viel zu oft übersehen wird, wenn wir über Privilegien sprechen). Ich habe mit einigen Wechseln und unter großen Schwierigkeiten die Schule mit Abitur beendet und anschließend in Kassel Politikwissenschaft studiert. In erster Linie habe ich aber in drei Kneipen gearbeitet und mit meiner ersten Depression im Erwachsenenalter zu tu gehabt. Nach ungefähr acht Semestern hatte ich meinen Bachelor Abschluss (meine Abschlussarbeit habe ich über „Autonome Nationalisten“ geschrieben, eine damals noch recht junge Erscheinungsform der modernen Nazis) und bin anschließend nach Berlin gezogen mit einem losen Plan, im Journalismus zu arbeiten. Das hat so mittel gut geklappt. Erst habe ich für die Amadeu Antonio Stiftung das Portal mut-gegen-rechte-gewalt.de redaktionell betreut und den Sächsischen Förderpreis für Demokratie organisiert und war dann kurz bei der Jungen Welt (Sport & Feuilleton) und bei stern.de (im Hauptstadtbüro, wo ich u.a. ein Interview mit Dirk Niebel geführt habe und den damaligen Bundesminister mit meinen Fragen verärgerte: „Ist das noch journalistische Recherche oder ist das eine Meinung die man verbreitet?“). Letztlich war der Berufsjournalismus nicht das richtige für mich, da mir „Ausgewogenheit“ weniger wichtig erschien, als eine klar antifaschistische Haltung und der Einsatz für Gerechtigkeit. Zu oft musste ich meine Wortwahl glätten oder mit Redakteuren (ausschließlich weiße cis Männer) über die Schwerpunktsetzung meiner Artikel diskutieren. Ich bin dennoch froh über meine journalistische Ausbildung (und die drei Semester Masterstudium Journalistik in Leipzig), und profitiere insbesondere bei der Recherche sehr davon.

Nach ein paar ruhigeren Arbeitsjahren im Personalbereich, vielen Therapiestunden und der Entscheidung, nüchtern leben zu wollen, kündigte ich 2019 meine unbefristete Festanstellung im Öffentlichen Dienst und machte neben meinem Masterstudium der Personalentwicklung eine vom Arbeitsamt geförderte Weiterbildung als Trainer*in in der Erwachsenenbildung. Seit 2021 bin ich selbstständig in der Seminar- / Workshopleitung und arbeite zudem Teilzeit in der schönsten Buchhandlung Berlins.

Ulla Scharfenberg