In unserer Gesellschaft gilt meistens nur das als Arbeit, für das wir bezahlt werden. Care- und Reproduktionsarbeit werden genauso wenig anerkannt, wie Bildungsarbeit.
Nur, weil es mir (meistens) Spaß macht, feministische Themen zu besprechen und auf strukturelle und aktuelle Ungerechtigkeiten hinzuweisen, heißt das nicht, dass es keine Arbeit ist. Für den Wochenrückblick recherchiere ich teilweise stundenlang, lese Artikel und Kommentare, schlage Grundlegendes (noch mal) nach, mache mir Gedanken zur Einordnung. Ich kommentiere aktuelle Ereignisse und gebe mir Mühe, das Wichtigste kurz und knapp zusammenzufassen. Ich sammle Quellen und verlinke sie und gestalte das Artikelbild. Ich beantworte Fragen in den Kommentaren, per Mail oder auf Instagram.
Nochmal: Das alles mache ich gern! Aber heißt das, dass ich deswegen keine finanzielle Entlohnung dafür verdiene? Alle meine Inhalte sind für Leser*innen kostenlos zugängig und ich möchte und werde keine Bezahlschranke einführen. Aber ich habe Kosten. Die Webseite kostet Geld, das Zertifikat, dass euch eine sichere Verbindung garantiert, die Software, die ich zum Erstellen von (Info-)Grafiken für Social Media brauche – das alles kostet Geld. Und klar: Jedes Hobby kostet Geld – wenn ich koche, muss ich die Zutaten auch selbst bezahlen. In dem Fall esse ich dann aber auch alles alleine auf und stelle es nicht der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung.
Allerdings: fürs Schreiben könnte ich auch bezahlt werden – nämlich dann, wenn ich für Andere schreibe. Ob Werbe- / Produkttexte, Kolumnen oder Zeitungsartikel – mit Texten kann man* (wenn auch vergleichsweise wenig) Geld verdienen. Auf feminismuss.de gibt es keine Redaktion, die mir Themen vorschreibt oder die meine Inhalte glättet, kürzt oder verwirft. Ich bin selbst die Chefredaktion und meine Texte sind genau so, wie ich sie schreiben möchte.
In der Zeit, in der ich für den „Hase im Pfeffer“ arbeite, kann ich keiner bezahlten Arbeit nachgehen. Und solange kein*e Großspender*in auftaucht und mir ein sicheres Einkommen verschafft, muss ich nach Möglichkeiten suchen, wie ich meine Kosten decken kann. Der Community-Support auf Steady ist dafür ein Baustein.
„Der Hase im Pfeffer“ ist und bleibt frei-zugänglich für Alle. Wenn ihr meine Arbeit finanziell unterstützt, ermöglicht ihr mir, dass ich auch in Zukunft feministische Inhalte produzieren kann – dafür danke ich euch von Herzen.