Femizide und Familizide 2021

Die Zahl der Femizide wird in Deutschland nirgendwo offiziell erfasst. Das Bundeskriminalamt veröffentlicht einmal jährlich die Zahlen zur „Partnerschaftsgewalt“, die auf den Daten der Landeskriminalämter beruhen, doch deren Statistiken unterscheiden sich stark. Patriarchale Gewalt gilt in unserem Land nach wie vor nicht als strukturelles Problem. Das muss sich dringend ändern.

Auf dieser Seite sammle ich alle Femizide und Familizide, die ich aus der (lokalen) Berichterstattung recherchieren konnte. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 

Eine Anmerkung noch: Patriarchale Gewalt trifft nicht nur Frauen. Die Kriminalitätsstatistiken sind rein binär gehalten, daher werden Gewalttaten gegen und Tötungen von trans oder nicht-binären Personen nicht immer (korrekt) erfasst. Auch die mediale Berichterstattung ist in aller Regel binär gehalten und Personen werden zusätzlich häufig misgendert. Dieses Problem kann ich nicht lösen und die Leerstelle in der medialen Repräsentation kann ich nicht füllen. Ich finde es daher wichtig, zumindest darauf hinzuweisen, wenn über Femizide bzw. patriarchale Gewalt gesprochen wird.

Januar

Am 5. Januar hat in Ludwigshafen ein 65-jähriger Mann seine 60-jährige Frau und den 14-jährigen Sohn erschossen und anschließend sich selbst. Die Polizei fand die Leichen der Familie sowie einen Abschiedsbrief in der gemeinsamen Wohnung.

Am 6. Januar hat in Berlin-Neukölln offenbar ein 83-jähriger seine zehn Jahre ältere Ehefrau getötet. Der mutmaßliche Tätet hatte selbst die Polizei in die Wohnung gerufen, die nach eigenen Angaben gleich von einem Gewaltverbrechen ausging. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ehemann Mord aus Heimtücke vor und hat einen Haftbefehl erlassen.

Am 7. Januar hat in Hannover ein 50-jähriger Mann seine ebenfalls 50-jährige Ehefrau erstochen. Der Täter gestand die Tat, als er die Polizei anrief, die ihn kurz darauf in der Wohnung festnahm. Dort fanden sie auch die Leiche der Frau und ein Messer, vermutlich die Tatwaffe. „Wir konnten sie nur noch tot in einer Wohnung finden – es handelt sich definitiv um ein Tötungsdelikt“, sagte ein Polizeisprecher.

Am 8. Januar wurde in einer Wohnung in Rottenburg am Neckar die Leiche einer 66 Jahre alten Frau gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass der 43-jährige Nachbar die Frau beraubt und getötet hat, er soll bereits in der Vergangenheit von der Frau Geld verlangt und sie bedrängt haben, schreibt der Schwarzwälder Bote.

Am 9. Januar wurde eine 66-jährige Frau offenbar von ihrem 24-jährigen Nachbarn gewaltsam getötet. Die Obduktion der Frau ergab, „dass sie an massiver stumpfer Gewalt gegen den Kopf und an Messerstichen in den Oberkörper gestorben ist“, berichtet RTL. Der mutmaßliche Täter war als gewalttätig bekannt und viele Nachbar*innen sollen Angst vor ihm gehabt haben. Kurz vor der Tat soll er einen anderen Nachbarn mit einem Messer bedroht und ausgeraubt haben.

Am 11. Januar erschoss ein 79-jähriger Mann seine 78-jährige Frau in Oberderdingen (Kreis Karlsruhe) und anschließend sich selbst. Zum Tatzeitpunkt soll sich eine Pflegerin der Frau im Nebenzimmer aufgehalten haben.

In der Nacht zum 14. Januar wurde eine 63-jährige Frau getötet. Tatverdächtig ist ein 32-Jähriger, der die Frau aus Habgier getötet haben soll. Die 63-Jährige war obdachlos und kannte den Täter vermutlich. Am 13. Januar hätten sie gemeinsam Alkohol getrunken. „Später sei der Mann (…) wahrscheinlich gewalttätig geworden, um die Frau auszurauben. Dabei habe er sie so schwer verletzt, dass sie am Tatort starb. Der Beschuldigte ist unter anderem wegen Körperverletzung vorbestraft“, berichtet der SWR.

Am 14. Januar wurde in Hamm eine 22-jährige Frau auf einem Parkplatz getötet. Der mutmaßliche Täter, ein 23-jähriger Mann wurde vor Ort angetroffen und festgenommen. Wie die Polizei mitteilte, wurde die Frau mit einem Messer getötet und anschließend unter einem Laubhaufen versteckt. Die Getötete war schwanger. Bei dem Tatverdächtigen soll es sich um einen Ex-Freund gehandelt haben.

Am 18. Januar wurde in Lüneburg eine 19-jährige Frau in ihrem Auto erstochen. Tatverdächtig ist ein ebenfalls 19-jähriger Mann. Es ist nicht bekannt, in welchem Verhältnis der mutmaßliche Täter und das Opfer zueinanderstanden, die Polizei geht allerdings von einer „Beziehungstat“ aus.

Am 19. Januar wurden in einem brennenden Auto auf einem Parkplatz an der B37 bei Bad Dürkheim drei Leichen entdeckt: ein Mann und zwei Kinder. Es handelte sich um einen 34 Jahre alten Mann, seine fünfjährige Tochter und seinen dreijährigen Sohn. „Eine von dem Vater verfasste Abschiedsnachricht deute darauf hin, dass er sich und seine Kinder selbst getötet habe“, berichtet t-online.

Am 22. Januar wurde in Herford (Nordrhein-Westfalen) eine 42-Jährige offenbar von ihrem Lebensgefährten auf der Straße getötet. Der 36-jährige Tatverdächtige soll die Frau mit einer Machete oder einem langen Messer angegriffen habe. Sie starb zwei Stunden nach der Tat in einem Krankenhaus an ihren schweren inneren Verletzungen. Die Schwester der Getöteten sagte später zum „Westfalen-Blatt“: „Er hat Lidia geschlagen und misshandelt. Sie hatte ständig blaue Flecken am Körper. Ich habe sie so oft angefleht, ihn endlich zu verlassen. Doch sie tat es nicht – vermutlich aus Angst. Und irgendwie war sie von ihm wohl auch abhängig. Dabei war es die Hölle für sie.“

Am 25. Januar soll ein 36-jähriger Mann in Wellendingen (Schwarzwald) seine 32-jährige Ehefrau mit einem Messer getötet haben. Die Ehefrau hatte sich von dem Mann trennen wollen und sei schon aus dem gemeinsamen Haus geflüchtet. „Ein letztes klärendes Gespräch“ sei „ nicht zur Zufriedenheit des mutmaßlichen Täters“ verlaufen, berichtet die Neue Rottweiler Zeitung.

Am 27. Januar wurde in Breuna (Kreis Kassel) eine 73-jährige Frau in ihrem Wohnhaus gewaltsam getötet. Wie di Polizei mitteilte, starb sie durch stumpfe Gewalteinwirkung. Der 76-jährige Ehemann sitzt tatverdächtig in Untersuchungshaft.

Am 30. Januar hat in Cloppenburg (Niedersachsen) offenbar ein 30-jähriger Mann seine 27-jährige Frau und das gemeinsame Kind (6 Jahre alt) getötet. Der Täter rief selbst die Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Tatwaffe, ein Messer, wurde vor Ort gefunden.

Untersuchungen bestätigen, „dass Trennung und Scheidung aus Paarbeziehungen mit einem hohen Risiko einhergehen, schwere oder eskalierende Gewalt durch Partner zu erleben“. Die vom BKA erhobenen Daten zur „Partnerschaftsgewalt“ zeigen, dass pro Jahr die „Zahl der Frauen, die von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner angegriffen, genötigt oder sogar getötet wurden“ auf dem etwa gleichen Niveau liegen wie die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland.

Februar

Am 1. Februar erschoss in Wiesbaden ein 56-jähriger Mann am frühen Montagmorgen seine 49 Jahre alte Ehefrau, die sich kurz zuvor von ihm getrennt hat. Der Mann verletzte dabei auch die Schwester der Getöteten schwer und erschoss anschließend sich selbst.

Am 2. Februar tötete in Drage (Niedersachsen) ein 57-jähriger Mann seine 56 Jahre alte Ehefrau und anschließend sich selbst. Medienberichten zufolge soll die Frau mit einem scharfen Gegenstand tödlich verletzt worden sein.

Am 5. Februar hat mutmaßlich ein 66 Jahre alter Mann seine 69-jährige Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Eberfing (Bayern) getötet. Anschließend verletzte er sich selbst schwer.

Vermutlich am 5. Februar wurde im Hamburger Stadtteil Bramfeld eine 24-Jährige gewaltsam getötet. Wie die Polizei mitteilte, starb die Frau vermutlich durch Gewalteinwirkung gegen den Hals, sie sei erstickt worden, hieß es. Tatverdächtig ist der 28-jährige Ex-Freund des Opfers in dessen Wohnung die Leiche der 24-Jährigen gefunden wurde. Im Umfeld der Wohnung fand die Polizei den toten Hund der Frau.

Am 7. Februar tötete der 28-Jährige, der mutmaßlich zwei Tage zuvor seine Ex-Partnerin getötet hatte, seine Mutter mit mehreren Stichverletzungen. Angehörige hatten die Polizei alarmiert, weil die 53-Jährige am Sonntag nach einem Besuch bei ihrem Sohn nicht zurückgekommen war. Die Einsatzkräfte fanden in der Wohnung des Mannes die tote Mutter, das mutmaßliche Tatmesser und die Leiche der am Freitag getöteten 24-Jährigen.

Am 11. Februar wurde die Leiche einer 47-jährigen Frau in einer Wohnung in Ludwigshafen gefunden. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. „Die Untersuchung ergab demnach einen Blutverlust infolge von Verletzungen und ein Atemversagen als Todesursache“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Noch Monate später ist der Fall nicht aufgeklärt.

Am 11. Februar wurde in Werder (Havel) eine Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Das Opfer habe deutliche Hinweise auf Gewalteinwirkung aufgewiesen, der rbb spricht von „Stichverletzungen“.

Am 12. Februar hat in Radevormwald (NRW) offenbar ein 41-jähriger Mann einen vierfachen Femizid gegangen. Nach bisherigen Ermittlungen tötete der Mann seine Ehefrau, die beiden Töchter (ein und vier Jahre alt) sowie seine Schwiegermutter mit einem Messer. Anschließend zündete er das Haus an und tötete sich selbst, so die Polizei. „Das Motiv für die Tat dürfte in dem Scheitern der ehelichen Beziehungen zu sehen sein“, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Damit bedienen sie das gefährliche Narrativ des „Familiendramas“. Indem die gescheiterte Ehe zum Motiv erklärt wird, rückt der Täter aus dem Fokus. Er wird zu einer von mehreren beteiligten Personen, der Frau eine Mitschuld an ihrer Ermordung gegeben. Es klingt nach „Privatsache“, nach „Beziehungsproblemen“ und nicht so sehr nach dem, was es ist: ein vierfacher Mord eines gekränkten Männeregos, eine Tötung aus niederem Beweggrund, der gewalttätigen Eskalation männlichen Besitzdenkens.

Am 13. Februar wurde in Berlin-Friedrichshain eine 31-jährige Frau mutmaßlich von ihrem Bruder mit einem Tischbein erschlagen. Sie starb an ihren schweren Kopfverletzungen, die Rettungskräfte konnten ihr nicht mehr helfen. Der 36-Jährige, in dessen Wohnung die Tat stattfand, wurde festgenommen.

Am 14. Februar wurde eine 84-jährige Frau in Tangstedt (Schleswig-Holstein) getötet. Die Leiche der Frau war auf einem Feldweg gefunden worden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Möglicherweise wurde die Frau aus Norderstedt in ihrer Wohnung getötet und später auf dem Feldweg abgelegt worden. Ein tatverdächtiger 60-Jähriger aus dem Umfeld der Getöteten nahm sich kurz darauf das Leben.

Am 21. Februar wurde in Neustadt-Mußbach (Rheinland-Pfalz) die Leiche einer 50-jährigen Frau gefunden, die zuvor einige Tage vermisst wurde. Sie wurde offenbar erschlagen und im Keller des Mehrfamilienhauses versteckt, in dem sie lebte. Tatverdächtig ist ein 49-jähriger Mann, der von der Polizei festgenommen wurde.

Am 24. Februar soll in Schifferstadt (Rheinland-Pfalz) ein 31-jähriger Mann seine 60-jährige Mutter und deren Zwillingsschwester mit einem Messer angegriffen haben. Seine Tante starb durch einen Messerstich in den Hals, die Mutter überlebte und musste notoperiert werden.

Am 24. Februar soll in Neustadt an der Weinstraße ein 81-Jähriger seine 72 Jahre alte Ehefrau getötet haben. Die Polizei wurde von Nachbar*innen alarmiert, die einen Streit gehört hatten. Die schwer verletzte Frau verstarb kurz nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem Tötungsdelikt aus.

Am 27. Februar stürzte eine 42-jährige Frau über das Balkongeländer einer Wohnung im vierten Stock. Nachbar*innen hatten zuvor einen lauten Streit gehört. Der 40-jährige Wohnungsinhaber wurde festgenommen, später aber wieder freigelassen. Es ist unklar, ob es sich bei dem Tod der Frau um einen Femizid oder Suizid handelt.

Am 27. Februar wurde in Biebesheim (Hessen) die Leiche einer 27-jährigen Frau in einem Gebüsch gefunden. Die Polizei geht von einer gewaltsamen Tötung aus und nahm den 26 Jahre alten Ehemann der Getöteten fest. Dieser soll sich bei seiner Vernehmung in Widersprüche verstickt haben. Im Prozess kam heraus, dass der Ehemann seine Frau nach einem Streit erwürgt und die Leiche dann im Gebüsch abgelegt hatte. Bereits im Jahr 2020 war er gewalttätig gegen die 27-Jährige geworden. Er war maskiert in die gemeinsame Wohnung eingebrochen und griff seine Ehefrau mit einem Messer an. Er verletzte sie im Bereich der Vulva. „Ziel der Attacke sei gewesen, dass die Frau Angst vor einem Unbekannten bekomme und sich wieder an ihren Mann binde“, berichtet RTL. Zeug*innen sagten im Prozess aus, dass der Täter der Frau immer wieder physische und sexualisierte Gewalt angetan hatte. „Dass seine Frau recht beliebt gewesen sei, habe den Ehemann massiv gestört“, hieß es im Prozess. Das Paar hatte zwei gemeinsamen Kinder (sieben und acht Jahre alt). Der Täter wurde vom Darmstädter Landgericht zu 13 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt.

März

In der Nacht zum 1. März wurde in Greiz (Thüringen) eine 60-jährige Frau erstickt. Tatverdächtig ist ein 40-jähriger Mann, der behauptet hatte, die Frau sei während eines Streits an einem Herzinfarkt gestorben. Der Mann, der selbst die Polizei gerufen hatte, sei bei deren Eintreffen nervös gewesen. Ein Atemalkoholtest habe 2,69 Promille angezeigt. Medienberichten zufolge soll er gesagt haben: „Ich bin Soldat, ich lasse mich nicht so behandeln, ich will noch meine Flasche austrinken.“

Am 1. März kam es in einem Reihenendhauses in Nortorf (Schleswig-Holstein) zu einem Brand. In den Trümmern fanden die Einsatzkräfte die Leiche der 54-jährigen Bewohnerin. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus und verdächtigt den Ehemann der Frau. Gegen den 56-Jährigen wurde wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und schwerer Brandstiftung Haftbefehl erlassen. Der Hausmeister einer Grundschule wurde nach dem Brand kaum ansprechbar in der Nähe seines Autos auf einem Feldweg gefunden, offenbar hatte er versucht, sich mit Schlaftabletten umzubringen. Am 19. März erhängte er sich in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Neumünster.

Am 2. März soll ein 23-jähriger Mann seine 58-jährige Mutter in deren Wohnung in Berlin-Tempelhof getötet haben. Ein Motiv für die Tat hätten die Ermittlungen nicht ergeben, schreibt die Berliner Morgenpost. „Möglicherweise liege bei dem bislang polizeilich nicht in Erscheinung getretenen Mann eine psychotische Störung vor, die durch hohen Cannabiskonsum verursacht wurde“.

Am 4. März wurde in Monheim am Niederrhein eine 32-jährige Frau getötet. Die Polizei geht davon aus, dass sie an den Folgen stumpfen Gewalteinwirkung starb. Tatverdächtig ist ein 35-jähriger Mann, in dessen Wohnung die Leiche der Frau gefunden wurde. In welcher Beziehung der dringend Tatverdächtige zur Getöteten stand, ist nach Polizeiangaben noch unklar. 

Am 9. März wurden in Weilerbach bei Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) die Leichen einer 60-jährigen Frau und deren 65 Jahre alten Lebensgefährten auf dem gemeinsam bewohnten Hof gefunden. Tatverdächtig ist der 38-jährige Sohn der Frau, der die beiden mit einer Axt erschlagen haben soll. Die Staatsanwaltschaft geht von Habgier als Motiv aus.

Am 11. März wurde in Schwalbach in Hessen am Donnerstagabend eine 59-jährige Frau getötet. Tatverdächtig ist ein 25-Jähriger, der die Frau in mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt haben soll. Die Tat hat sich in der Wohnung eines 59-jährigen Mannes ereignet, der mit Täter und Opfer bekannt gewesen sein soll. Die Polizei konnte den Tatverdächtigen nach einer umfangreichen Fahndung vor der Wohnung seiner Eltern stellen. „Obwohl er zwei Schwerter in der Hand hatte, gelang es den Polizisten, ihn nach einem Handgemenge zu überwältigen und festzunehmen“, hieß es in der FAZ.

Am 11. März fand in Spangenberg-Mörshausen (Hessen) eine Pflegedienstmitarbeiterin die Leiche einer 53-jährigen Frau. Tatverdächtig ist der 24-jährige zeitweilige Mitbewohner der Getöteten. Er soll die schlafende Frau angegriffen, gewürgt und sie mit einer Plastiktüte über dem Kopf erstickt haben. Der mutmaßliche Täter war vom Tatort geflohen und erst Tage später in Den Haag gefasst.

Am 12. März fanden in Chemnitz (Sachsen) Mitarbeiter*innen eines Pflegediensts am Morgen die Leiche einer 89-jährigen Frau. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus und nahm den 84-jährigen Ehemann der Frau fest.

Am 12. März sprang ein ca. 40 Jahre alter Mann mit seinem etwa vier Jahre alten Kind aus dem Fenster eines Schulgebäudes in München.  Die Polizei geht davon aus, dass der Mann das Mädchen und sich selbst getötet hat, schreibt die „TZ“. Der Mann soll einen Abschiedsbrief hinterlassen haben.

Am 13. März wurde in Berne (Landkreis Wesermarsch) eine 30-jährige Frau in ihrer eigenen Wohnung getötet. Tatverdächtig ist ein 31-Jähriger, laut Polizei ein Bekannter der Getöteten. Er sitzt in U-Haft, nachdem er gestanden hat, die Frau erstochen zu haben.

Am 13. März wurde in Leichlingen (Nordrhein-Westfalen) eine 73-jährige Frau mutmaßlich von ihrem 45 Jahre alten Sohn getötet.

Am 16. März hat in Crimmitschau (Sachsen) ein 63-Jähriger offenbar seine Ehefrau erwürgt. Die Leiche der 62-Jährigen wurde in der gemeinsamen Wohnung gefunden, der geständige Tatverdächtige wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.

Am 19. März wurde in Neuenrade (Nordrhein-Westfalen) eine 24-jährige Frau mutmaßlich von ihrem Ex-Freund erstochen. Gegen den 22-jährigen Tatverdächtigen wurde Haftbefehl erlassen, die gemeinsamen Kinder (zwei und drei Jahre alt) in die Obhut des Jugendamts übergeben.

Am 21. März tötete mutmaßlich ein 33-Jähriger in Bochum seine 68 Jahre alte Mutter „mit mehreren Stichen mit einem noch unbekannten Gegenstand“, wie der WDR berichtet. Der Tatverdächtige soll polizeibekannt sein und mit der Getöteten in einer Wohnung gelebt haben.

Am 21. März tötete ein 50-jähriger Mann in Kleinsendelbach (Bayern) seinen neunjährigen Sohn. Im Prozess gab der Mann an, dass er auch sich selbst habe töten wollen bzw. das Ziel hatte, die „gesamte Familie auszulöschen“. Der Täter lebte getrennt von der Mutter und den beiden gemeinsamen Kindern. Das spätere Opfer war häufig übers Wochenende bei seinem Vater.

Am 24. März wurde in Delmenhorst eine 28-jährige Frau mit einem Messer angegriffen und getötet, tatverdächtig ist nach Polizeiangaben ihr 62-jähriger Lebensgefährte.

Am 24. März wurde in Bochum die Leiche einer 47-Jährigen gefunden, die Polizei geht aufgrund der Gesamtumstände von einem Tötungsdelikt aus und hat eine Mordkommission eingerichtet. Ein 42-jähriger Mann, in dessen Wohnung die Getötete aufgefunden wurde, sitzt in U-Haft.

Am 25. März tötete offenbar ein 59-jähriger Mann seine 47-jährige Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Haan (Nordrhein-Westfalen). „Als die Polizei vor Ort war, fanden sie eine 47-jährige Frau mit Schussverletzungen in einer Küche vor. Sie verstarb im Verlauf des Abends im Krankenhaus“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 

In der Nacht zum 28. März wurde eine 35-jährige Frau in einer Arbeiter*innenunterkunft in Bad Wörsihofen (Bayern) getötet. Ein 27-jähriger Mann wurde festgenommen, er wird verdächtigt, die Frau erstochen zu haben.

Am 28. März starb eine 33-jährige Frau in Senden (Kreis Neu-Ulm). Die Polizei geht davon aus, dass der 38-jährige Ehemann die Frau getötet hat. Das Opfer sei vermutlich durch Gewalt gegen den Hals getötet worden, heißt es.

April

Am 1. April wurde in Berlin-Charlottenburg die Leiche einer Frau in deren Wohnung gefunden. Einsatzkräfte hatten die Tür aufgebrochen, da Bekannte die 50-Jährige längere Zeit nicht erreichen konnten. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus.

Am 5. April erschlug ein 49 Jahre alter Mann seine 45-jährige Lebensgefährtin mit einer sechs Kilo schweren Hantel im gemeinsamen Haus in Oberhaching (Bayern). Die gemeinsamen Kinder waren auch im Haus, blieben unverletzt. Der Täter ließ seine schwer verletzte Frau liegen und fuhr mit seinem BMW gegen einen Baum. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Die Frau wurde intensivmedizinisch betreut, starb jedoch ca. eine Woche nach der Tat an ihren schweren Verletzungen.

In der Nacht zum 18. April erschoss ein 76-jähriger Mann seine Ehefrau in der gemeinsam bewohnten Villa in Freiberg (Sachsen). Der ehemalige Leitende Angestellte war über 20 Jahre Mitglied im Schützenverein „Sächsische Großkaliberschützen“. Nachdem er seine Frau ermordet hatte, richtete er die Waffe gegen sich selbst, überlebte den Suizidversuch aber. Nachbar*innen sagten zur BILD-Zeitung über den Mann: „Er war sehr aufbrausend und hat sie oft angebrüllt, zum Beispiel beim Ausladen der Einkäufe.“

Am 18. April wurde in Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) ein fünfjähriges Mädchen offenbar von ihrem Vater getötet. Der 49-jährige Mann soll seine Tochter getötet haben, bevor er sich selbst die Pulsadern aufschnitt. Rettungskräfte konnten ihn reanimieren. Vor seinem Suizidversuch schickte der Mann Medienberichten zufolge eine SMS an die Mutter des Kindes, die nicht mit im Haus lebte. Die Mutter fand ihre getötete Tochter kurz darauf.

Am 22. April hat ein 47-jähriger Mann in Bremen-Mahndorf offenbar erst seine 40 Jahre alte Frau bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und dann mit einem Messer erstochen, anschließend die beiden Kinder (drei und fünf Jahre alt) getötet und schließlich das Haus angezündet. Er selbst starb an einer Rauchvergiftung. Nach Informationen der „Bild-Zeitung“ soll der Mitarbeiter eines kommunalen Unternehmens „Stress“ gehabt haben und Frau, die als Lehrerin an einer Syker Schule arbeitete, vor der Tat mehrfach über Scheidung gesprochen haben.

Am 23. April wurden in Haan (Nordrhein-Westfalen) zwei Frauen in einer Wohnung mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Die 64-Jährige starb sofort, ihre 84-jährige Mutter wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankhaus gebracht, wo sie mehr als zwei Monate später an den Folgen der Verletzungen verstarb. Eine 32-Jährige Frau hatte die Opfer, ihre Mutter und Oma, in deren gemeinsamer Wohnung gefunden. Tatverdächtig ist der 45-jährige Ex-Freund der 64-Jährigen.

Am 29. April hat in Hamburg-Horn offenbar ein 53-jähriger Mann seine 40-jährige Ehefrau getötet. Die Frau starb ersten Erkenntnissen zufolge durch schwere Schnittverletzungen am Hals. 

Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann (s)eine Frau zu töten, jeden dritten Tag gelingt es. Im Jahr 2020 wurden 139 Femizide verzeichnet. Der Tötung geht häufig eine lange Phase von psychischer und physischer Gewalt voraus. Männliches Besitzdenken, dass häufig als „Eifersucht“ normalisiert wird, ist oftmals der Grund für einen Femizid. Insbesondere in der Zeit nach der Trennung ist es für Frauen besonders gefährlich. „In dem Augenblick, wo die Frau sich aus der Kontrolle löst und es sicher ist, dass dem Mann die Felle wegschwimmen, dann wird die Entscheidung gefällt zu töten. Es sind extrem selten Spontanhandlungen und extrem häufig geplante Taten“, sagt Monika Schröttle vom European Observatory on Femicide.

Mai

Am 4. Mai fand die Polizei in einer Doppelhaushälfte in Backnang in der Nähe von Stuttgart eine tote Frau. Die 25-Jährige wurde offenbar von ihrem vier Jahre älteren Lebensgefährten erstochen.

Am 4. Mai tötete ein 51-Jähriger eine 52-jährige Frau in Schwabach (Bayern). Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland schreibt, „habe sich die Frau von ihrem Partner trennen wollen“. Die Polizei fand die Leiche mit mehreren Stichverletzungen in der Wohnung der Frau. 

Am 6. Mai wurde eine 20-Jährige in ihrer Wohnung in Baesweiler (NRW) getötet. Die Polizei nahm später einen 22-jährigen Mann fest, der im Verdacht steht, die Frau erwürgt zu haben. Der Mann, der wegen Diebstahls und verschiedener Betrügereien vorbestraft war, soll die Schülerin „während des Geschlechtsverkehrs massiv gedrosselt haben, um sich sexuell zu befriedigen. Er habe dabei den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen, heißt es in der Anklage. Die Frau sei wehrlos gewesen, ihre Hände seien am Rücken mit Panzertag fixiert gewesen“, schreibt der WDR.

Am 6. Mai wurde in Rade bei Fitzbek (Schleswig-Holstein) die stark verweste Leiche einer Frau gefunden. Eine Obduktion ergab, dass es sich dabei um die seit dem 28. Februar vermisste 48-Jährige aus Padenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) handelte. Die Mutter einer 11-jährigen Tochter war Ende Februar verschwunden. Ihr Ehemann beging am 12. März offenbar Suizid. Die Todesursache der Frau konnte auch nach der Obduktion nicht zweifelsfrei festgestellt werden.

Am 9. Mai ersticht ein 32-jähriger Mann in Essen-Kray zwei Mädchen, vier und fünf Jahre alt. Wie „Der Westen“ berichtet, handelte es sich um die Töchter des Mannes. Zuvor hatte es einen Streit mit der Mutter der Mädchen gegeben, die daraufhin die gemeinsame Wohnung verließ. Nachdem er die Kinder getötet hatte, beging der Mann Suizid.

Am 12. Mai wurde eine 28-jährige Frau in Taufkirchen (Bayern) mutmaßlich von ihrem Ex-Partner getötet. Die Lehrerin ist laut Obduktion Opfer einer Gewalttat geworden. Ein 34-jähriger Mann wurde festgenommen.

Am 14. Mai wurden in Preetz (Schleswig-Holstein) zwei Leichen gefunden. Ein 44-Jähriger tötete offenbar erst seine Mutter, dann sich selbst. Zum Motiv konnte die Polizei bislang keine Angaben machen.

Am 16. Mai tötete offenbar ein 34-jähriger Mann in Bispingen (Lüneburger Heide) seine 35-jährige Ex-Freundin und deren zwei Kinder (vier und elf Jahre alt).

Am 18. Mai wurde eine 36-jährige Frau in einem Wohnhaus in Krefeld erstochen. Ein 49 Jahre alter Mann wurde noch am Tatort festgenommen, er beging wenige Tage später in Haft Suizid. Die Nachbar*innen hatten am Tattag von einem „Beziehungsstreit“ berichtet.

Am 19. Mai hat in Dänischenhagen (bei Kiel) offenbar ein 47-jähriger Zahnarzt seine Ex-Partnerin, deren neuen Freund und einen weiteren Mann erschossen. Medienberichten zufolge hatte die Frau den Täter verlassen, nachdem er ihr das Nasenbein gebrochen hatte. Wie so oft scheint auch hier dem Femizid häusliche Gewalt vorausgegangen zu sein.

In der Nacht zum 20. Mai wurde in Essen eine 84-jährige Frau tot in ihrer Wohnung gefunden. Der Polizei zufolge sei sie vor ihrem Tod „Gewalttätigkeiten“ ausgesetzt gewesen. Tatverdächtig ist der 72-jährige Lebensgefährte der Getöteten. Bereits Anfang des Jahres hatte es einen Polizeieinsatz wegen häuslicher Gewalt bei dem Paar gegeben.

Am 22. Mai wurde in Dortmund die Leiche einer 41-jährigen Frau von deren Vermieter gefunden. Die Frau habe wochenlang tot in der Wohnung gelegen, die Auffindesituation deutete auf ein Gewaltverbrechen hin. Der 52-jährige Lebensgefährte ist tatverdächtig und sitzt in Untersuchungshaft.

Am 23. Mai soll in Kronach bei Coburg ein 34-jähriger Mann in einer Asylsuchendenunterkunft eine 31-jährige Frau und deren zweijährige Tochter mit einem Messer getötet haben. Der mutmaßliche Täter ist über den Balkon in die Wohnung der Frau eingedrungen und hat nach der Tat ein Feuer gelegt, bei dem er selbst lebensgefährlich verletzt wurde. Die Ermittler*innen gehen von einer „Beziehungstat“ aus.

Am 28. Mai wurde in Berlin eine 75-jährige Frau in ihrer Wohnung getötet. Tatverdächtig ist ein 20-jähriger Nachbar der Frau, er soll am Tatabend versucht haben, die Wohnungstür seiner Nachbarin aufzubrechen. Die Rentnerin sei vom Lärm aufgeschreckt gewesen und habe die Tür geöffnet. „Sie starb noch am Tatort an ihren schweren Stichverletzungen“, schreibt die Berliner Morgenpost.

Am 31. Mai tötete ein 64-Jähriger offenbar zuerst seine 62-jährige Ehefrau mit einer Kettensäge und anschließend sich selbst. Die Leichen des Ehepaars wurden von der Polizei auf dem gemeinsamen Grundstück in Lanz, einem kleinen Dorf in der Prignitz (Brandenburg), gefunden, nachdem ein telefonischer Hinweis eingegangen war.

Juni

Am 1. Juni teilte die Staatsanwaltschaft Dortmund mit, dass in einer Wohnung die Leiche einer 41-Jährigen gefunden wurde, die dort wohl mehrere Wochen gelegen hatte. Der Lebensgefährte der Getöteten wurde festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft. 

Am 3. Juni barg die Polizei die Leiche einer zuvor vermissten 22-Jährigen aus der Weser bei Minden. Die Frau starb offenbar durch Gewalt gegen den Hals, wie die Polizei mitteilte. Der 42-jährige Ehemann gestand die Tötung.

Am 3. Juni erschoss ein 78-jähriger Mann eine 49 Jahre alte Frau vor dem Amtsgericht in Celle (Niedersachsen). „Die Frau habe dem Mann ein Haus in Winsen (Aller) im Landkreis Celle vermietet (…) sie kündigte dem Mann wegen der nicht gezahlten Miete und klagte auf Räumung“, schreibt das Nachrichtenportal t-online.de.

Am 4. Juni wurde in Merkwitz (Sachsen) die Leiche einer 82-jährigen Frau gefunden. Die Polizei ging von einem Tötungsdelikt aus. Der 82-jährige Ehemann wurde festgenommen und angeklagt. „Eifersucht und der Wunsch, wieder Motorrad zu fahren, führten offenbar zu dem folgenschweren Entschluss“, schreibt das Portal „Tag24“.

Am 7. Juni wurde in Düsseldorf eine 58-Jährige offenbar von ihrem 40 Jahre alten Sohn mit einem Teppichmesser getötet. „Die Altenpflegerin habe ihn aus der Wohnung werfen wollen, in die er nach der Pleite seiner Messebaufirma wenige Wochen zuvor eingezogen gewesen sei. Das Verhältnis sei angespannt gewesen“, heißt es beim Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ihrem jüngeren Sohn soll sie vor ihrem Tod gesagt haben, sie hätte Angst vor dem 40-Jährigen.

Am 16. Juni wurde in Landau an der Isar die Leiche einer 49-Jährigen gefunden. Offenbar wurde sie von ihrem Ehemann getötet. Polizeiangaben zufolge starb sie an Gewalt gegen den Oberkörper. Die Polizei nahm den 58-Jährigen am Tatort fest.

Am 18. Juni wurden eine Frau und ein Mann in der Innenstadt von Espelkamp (Nordrhein-Westfalen) erschossen. Tatverdächtig ist ein 52-jähriger Mann aus Diepenau in Niedersachsen. Nach Medieninformationen handelt es sich bei der getöteten Frau um die Ex-Frau des Täters und bei dem Mann um deren Bruder. Die Tat soll sich am Tag nach der Scheidung ereignet haben.

Am 19. Juni wurde in einem Feld zwischen Flomborn und Stetten (Kreis Alzey-Worms) die Leiche einer 38-jährigen Frau entdeckt. Tatverdächtig ist ein 31-jähriger Mann aus Bensheim (Hessen), dessen Wohnung, Auto sowie Arbeitsstelle durchsucht wurden, bevor er festgenommen wurde.

Am 20. Juni hat in München offenbar ein 37-jähriger Mann seine 31-jährige Ehefrau getötet. Die Leiche der Frau wurde in der gemeinsamen Wohnung mit einer „Vielzahl von Verletzungen“ gefunden.

Am 21. Juni hat mutmaßlich ein 31-Jähriger in Dauchingen (Schwarzwald) zunächst seine 72-jährige Mutter geschlagen, mit einem Messer angegriffen und anschließend die Wohnung in Brand gesetzt haben, die Frau starb. Auch der Vater des mutmaßlichen Täters wurde bei dem Brand verletzt und starb wenige Tage später im Krankenhaus.

Vermutlich am 21. Juni wurde eine 70-Jährige in Schlüchtern (Hessen) getötet. Tatverdächtig ist der Ehemann, der in Steinau an der Straße von einem ICE erfasst und getötet wurde, mutmaßlich ein Suizid, so die Polizei. Die Leiche der Frau war erst ca. zwei Wochen später entdeckt worden.

Am 22. Juni soll in Dauchingen im Schwarzwald ein 31-jähriger seine 72-jährige Mutter ermordet haben. Anschließend soll er ein Feuer gelegt haben, um die Tat zu vertuschen.

Am 25. Juni hat ein 24-Jähriger in der Würzburger Innenstadt drei Frauen mit einem Messer getötet und drei weitere lebensgefährlich verletzt. Außerdem wurden ein Mädchen und ein Jugendlicher schwer verletzt sowie ein Mann und eine weitere Frau leicht. Weil der Täter aus Somalia stammt, angeblich „Allahu Akbar“ gerufen habe und in psychiatrischer Behandlung war, spekulieren die Medien darüber, ob die Tat eine islamistische Motivation hat oder ob es sich um die Tat eines psychisch kranken Einzeltäters handelt. Dass die Opfer des Attentäters fast ausschließlich Frauen waren, ist der Berichterstattung allenfalls eine Randnotiz wert. Die geschlechtsspezifische Motivation bei Gewalt gegen Frauen wird noch immer viel zu wenig beachtet.

Am 26. Juni hat in München ein 82-jähriger Mann seine über 90-jährige Ehefrau erschossen, die Polizei angerufen und gestanden, bevor er sich selbst tötete. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann dement war, so die „TZ“.

Die Zeit nach einer Trennung ist die gefährlichste für Frauen. Die Politologin und Sozialwissenschaftlerin Monika Schröttle koordiniert das European Observatory on Femicide und sagte im Interview mit dem Deutschlandfunk im April: „Die Frau trennt sich oder hat die Absicht sich zu trennen und wird dann von dem Mann getötet. Gerade das, was die Öffentlichkeit oft denkt, dass es sich um eine plötzliche, spontane Übersprungshandlung handelt, ist nicht der Fall, sondern es ist eine Handlung, die sich einbettet in den Versuch, Kontrolle und Dominanz über eine Frau zu bekommen und dabei nicht zu scheitern.“ 

Juli

Am 7. Juli wurden in Ulm die Leichen einer 34-jährigen Frau und ihrer 5-jährigen Tochter in einer Wohnung gefunden. Tatverdächtig ist der 38-jährige Ehemann, der seine Frau und das Kind mit einem Messer getötet haben soll. Die Frau hatte selbst die Polizei angerufen, als die Einsatzkräfte am Tatort ankamen, waren Frau und Kind bereits tot. Dass andere Personen an der Tat beteiligt gewesen sein könnten, sei laut Staatsanwaltschaft „nahezu ausgeschlossen“.

Am 8. Juli wurde in Steinau an der Straße eine 52-jährige Frau offenbar von ihrem Ehemann getötet, der sich kurz darauf das Leben nahm. Die Polizei fand die Leiche der Frau in einem Café und ging sofort von Fremdeinwirkung aus. Der 68-jährige mutmaßliche Täter wurde in einem Waldstück in der Nähe gefunden. Medienberichten zufolge lebte das Paar getrennt. Wie RTL berichtete, gab es bereits Anfang April einen SEK-Einsatz bei dem Ehepaar. Der Mann soll die Frau gewürgt haben und es wurden mehrere Schusswaffen gefunden. Die Frau hat danach lediglich ein Kontaktverbot erwirken können.

Am 13. Juli töteten in Berlin mutmaßlich zwei Männer im Alter von 22 und 25 Jahren ihre 34-jährige Schwester, „aus gekränktem Ehrgefühl“, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte. Das Leben der Mutter zweier Kinder (neun und 13 Jahre) „habe sich nicht mit den Moralvorstellungen der Brüder gedeckt“, schreibt die Berliner Morgenpost. Die Leiche der Frau sollen die Männer in einem Koffer mit dem Zug von Berlin nach Bayern gebracht haben, wo sie sie im Wald vergruben.

Am 13. Juli wurde in Berlin-Charlottenburg eine 92-jährige Frau mutmaßlich von ihrem 41-jährigen Pfleger brutal vergewaltigt und getötet. „Die Rentnerin habe aufgrund der Misshandlungen so schwere Verletzungen erlitten, dass sie starb“, heißt es in der Berliner Zeitung. Der Sohn der Toten sei kurz nach der Tat in die Wohnung gekommen und habe den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Am 14. Juli wurde auf der Reichenau (Kreis Konstanz) eine 49-jährige Frau vor ihrem Wohnhaus getötet. Tatverdächtig ist der 46-jährige Ex-Partner. Der Polizei zufolge fuhr der mutmaßliche Täter mit der Leiche auf dem Rücksitz über die Autobahn 81.

Am 19. Juli wurde in Oranienburg die Leiche der seit dem 15. Juli vermissten 26-jährigen Bianca S. gefunden. Die Frau wurde tot in einer ehemaligen Bunkeranlage im Wald bei Oranienburg (Brandenburg) gefunden. „Die äußeren Anzeichen weisen stark auf ein Tötungsdelikt hin“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Am 19. Juli tötete im nordhessischen Bad Arolsen offenbar ein 48 Jahre alter Mann seine 32-jährige Lebensgefährtin in der gemeinsamen Wohnung. Ein Familienmitglied hatte, Polizeiangaben zufolge, den Notruf alarmiert, weil auf die Frau eingestochen worden sei. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod feststellen. Der Lebensgefährte wurde noch am Tatort festgenommen. Die Kinder, die ebenfalls in der Wohnung lebten, wurden in Pflegefamilien untergebracht.

Am 20. Juli erschlug ein 77-jähriger in Medard (Rheinland-Pfalz) seine 74 Jahre alte Frau mit einem Hammer. Auch den gemeinsamen Sohn hatte der Mann angegriffen und schwer verletzt. Anschließend soll der Mann sich im Gartenhaus selbst das Leben genommen haben. Laut SWR ein „Familiendrama“.

August

Am 7. August wurde in Ostfildern Kemnat (Kreis Esslingen) eine 34-Jährige getötet. Dringend tatverdächtig ist der 55-jährige Ehemann, der die Frau erschossen und anschließend selbst die Polizei angerufen haben soll. Die Esslinger Zeitung berichtete über den Femizid mit den Worten „Tödliches Familiendrama“.

Am 7. August wurde in einem Hausflur in Berlin-Lichtenberg die Leiche einer 56-Jährigen gefunden. Tatverdächtig ist der 27-jährige Sohn der Frau.

Am 22. August wurde in der Gemeinde Rieste (Landkreis Osnabrück) eine 82-jährige Frau getötet. Tatverdächtig ist der Enkel des Opfers, der ein paar Tage später in Italien verhaftet wurde.

In der Nacht zum 23. August fanden Familienangehörige die Leiche einer 47-jährigen Frau in der rheinhessischen Gemeinde Gabsheim im Landkreis Alzey-Worms. Die Polizei geht davon aus, dass der 55-jährige Ex-Partner erst sie, dann sich selbst umgebracht hat. Die Frau hatte sich von dem Mann getrennt.

Am 23. August fand die Polizei in Windeck (Rhein-Sieg-Kreis) zwei Leichen auf einem Grundstück. Die Ermittler*innen gehen davon aus, dass der 34-jährige Mann zuerst die 33 Jahre alte Frau und dann sich selbst erschoss. Die mutmaßliche Tatwaffe lag neben den Leichen. Medienberichten zufolge kannten der Mann und die Frau sich, seien aber kein Paar gewesen. Das Motiv für die Tat ist noch völlig unbekannt. Häufig wird bei Fällen wie diesem von „erweitertem Suizid“ gesprochen. Dieser Begriff relativiert den Mord, es „signalisiert eine Freiwilligkeit der Opfer, in den Freitod zu gehen, die nicht belegt ist und die den Willen des Täters über den des Opfers stellt. Vom Opfer als Erweiterung des Täters zu sprechen unterstellt einen legitimen Besitzanspruch“, heißt es in einer sehr lesenswerten Broschüre der Rosa Luxemburg Stiftung zum Thema „Femizide“, die hier als PDF verfügbar ist.

Am 26. August wurde in Wilhelmshaven (Niedersachsen) die Leiche einer 70-jährigen Frau gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau durch mehrere Schnitt- und Stichverletzungen getötet wurde. Vom Täter fehlte jede Spur.

Am 30. August ermordete in Waldkappel (Hessen) offenbar ein 70-jähriger Mann seine 76-jährige Ehefrau und deren Hund. Der Täter soll die Tat gestanden haben.

Am 27. August hat in Sindelfingen ein 50-Jähriger gestanden, seine Frau getötet zu haben, die von ihm getrennt lebte. Die Polizei fand die Leiche der 43-Jährigen, die durch massive Gewalteinwirkung getötet wurde. Der Mann war in der Vergangenheit schon häufiger gewalttätig gegen die Frau, die erst Anfang August ein gerichtliches Annäherungsverbot für ihre Arbeitsstelle gegen den Mann erwirken konnte.

Am 31. August hat in Wehrdau (Sachsen) mutmaßlich ein 34-jähriger Mann seine 40-jährige Ehefrau mit mehreren Messerstichen getötet.  Auch das 3 Jahre alte Kind wurde getötet. Die Todesursache wurde noch nicht bekanntgegeben, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes in zwei Fällen gegen den Mann. Auch der Tatzeitpunkt ist offenbar noch nicht geklärt. Der Mann hatte sich am späten Abend des 1. Septembers in der Notaufnahme eines Zwickauer Krankenhauses aggressiv benommen. Der hinzugerufenen Polizei sagte er, „dass er seiner Frau und dem Kind etwas angetan habe“.

September

Am 4. September kam es in Rohrbach (Bayern) zu einer heftigen Gasexplosion in einem Wohnhaus, aus dem später eine Leiche der 54-jährigen Bewohnerin geborgen wurde. Der 55-jährige Ehemann starb kurz nach der Explosion bei einem Autounfall, 30km von dem Wohnhaus entfernt. Das Auto war frontal in einen LKW gerast, der Fahrer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Am 7. September wurde in Bellenberg (Bayern) eine 57-jährige Frau vermutlich durch massive Gewalt gegen den Kopf getötet. Tatverdächtig ist ein 35-Jähriger. In welcher Beziehung der mutmaßliche Täter und das Opfer standen, ist noch unklar.

Am 7. September wurde in Ahrensburg (Schleswig-Holstein) die Leiche einer 23-jährigen Frau in einer Flüchtlingsunterkunft gefunden. Laut Polizeiangaben wies die Getötete 28 Verletzungen auf, die dazu führten, dass die Frau verblutete. Tatverdächtig ist der 38-jährige Ehemann, der in einem Reisebus in Bayern festgenommen wurde.

Am 12. September tötete ein Mann in Plauen (Sachsen) offenbar seine 63-jährige Ehefrau, bevor er versuchte, sich mit einem Sprung von der Staumauer in die Talsperre Pöhl das Leben zu nehmen. Der 63-Jährige überlebte unverletzt und soll schon während seiner Rettung die Tat gestanden haben. Die „Freie Presse“ schreibt, der „Mann berichtete seinen Rettern, er habe am Sonntagabend seine Frau getötet, dann sei er zur Talsperre gefahren und habe sich von der Staumauer ins Wasser gestürzt“. Er habe gesagt, „dass er seine Frau geliebt habe“. Das wird im Artikel unkritisch übernommen und einfach so stehen gelassen. Weiter heißt es: „Warum es zu dem Familiendrama kam, ist laut Polizei noch immer unklar.“  

Am 15. September wurde in Großröhrsdorf im Landkreis Bautzen eine 16-Jährige getötet. Die 16-Jährige wurde schwer verletzt vor einem Garagenkomplex gefunden, sie verstarb später im Krankenhaus. Die Polizei fahndete nach dem Täter, vermutete ihn im Sozialen Nahbereich. Später wurde ein 15-Jähriger festgenommen, der als tatverdächtig gilt. Der sogenannte „soziale Nahbereich“ ist für Frauen und Mädchen das gefährlichste Umfeld. 2019 wurden insgesamt 141.792 Personen durch ihre*n Partner*in oder Ex-Partner*in Opfer von Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking, Freiheitsberaubung. 81 Prozent der Opfer sind Frauen. (Die Statistik des BKA unterscheidet lediglich nach den Kategorien Frau oder Mann).

Am 19. September wurde in Hamm die teilweise entkleidete Leiche einer 25-jährigen Frau in einer Grünanlage gefunden. Die Obduktion hatte ein „gewaltsames Todesgeschehen“ ergeben, so das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ein 27 Jahre alter Tatverdächtiger wurde ein paar Tage später in Untersuchungshaft genommen. Der Haftbefehl nannte als Mordmerkmale „Heimtücke und Befriedigung des Geschlechtstriebs“, es sei jedoch unklar, ob die Frau vor ihrem Tod vergewaltigt wurde.

Am 19. September wurde in Hannover die gefesselte Leiche einer 53-jährigen Frau in deren Wohnung gefunden. Polizeiangaben zufolge soll die Frau Sexarbeiterin gewesen sein. Ein Nachbar hatte sie gefunden und die Polizei alarmiert.

Am 24. September wurde in Halle (Sachsen-Anhalt) eine 52-jährige Frau in ihrer Wohnung erstochen. Ihr Ehemann fand die Tote, gegen ihn besteht kein Tatverdacht. Ein paar Tage später wurden ein 43-jähriger Mann und eine 28 Jahre alte Frau festgenommen. Welches Motiv für die Tötung vermutet wurde und in welchem Verhältnis die Beschuldigten zueinander und zu der Getöteten standen, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit.

Am 25. September wurde in einem Maisfeld in Northeim (Niedersachsen) eine 64-jährige Frau getötet. Verdächtigt wird ein 57-jähriger Mann, der Freigänger des Maßregelvollzugs Moringen ist. Der Mann wird seit den 1980er Jahren „wegen eines versuchten Totschlags unter ähnlichen Umständen“ in einer psychiatrischen Klinik behandelt, berichtet RTL.

Oktober

Am 7. Oktober wurde In Wuppertal eine 33-jährige Frau offenbar von ihrem Ex-Partner getötet. Der 35-jährige mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Das gemeinsame Kind (2) des Paares, das mit der Leiche der Frau in der Wohnung gefunden wurde, wurde in staatliche Obhut gegeben.

Am 10. Oktober kam es in Essen zu einem Femizid. Eine 25-jährige Frau wurde in einer Wohnung getötet. Tatverdächtig ist ein 24-Jähriger, der bereits gestanden haben soll. Der Mann war in der Vergangenheit schon mehrfach wegen Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten, auch gegen die nun Getötete.

Am 15. Oktober hat in Lüneburg ein 37-jähriger Mann mutmaßlich seine 36-jährige Lebensgefährtin und ihr ungeborenes Kind mit einem Messer getötet. Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den Mann erlassen.

Am 24. Oktober wurde in München-Bogenhausen eine 14-Jährige mutmaßlich im Schlaf erstochen. Tatverdächtig ist ein 17-jähriger „Bekannter“ der Getöteten. Wie die Boulevardzeitung „TZ“ berichtet, fand die Mutter ihre Tochter tot im Bett.

Der US-Psychologe David Adams untersuchte jahrelang Fälle häuslicher Gewalt und Tötungsdelikte und veröffentlichte 2007 seine Ergebnisse unter dem Titel „Why Do They Kill?: Men Who Murder Their Intimate Partners“. Adams fand heraus, dass der „häufigste Typ“ Mörder „ein besitzergreifend eifersüchtiger Typ“ ist und „dass viele der Männer, die … Mord-Suizid begehen, sowie diejenigen, die ihre Kinder töten auf dieses Profil zu passen scheinen“. Fälle, in denen der Täter nicht als „besitzergreifend“ und „kontrollierend“ kategorisiert werden können, bilden eine Ausnahme, schreibt Bernie Auchter in dem Artikel „Men Who Murder Their Families: What the Research Tells Us“, der 2010 im Journal des National Institute of Justice (NIJ) veröffentlicht wurde. Auchter zitiert darin Dr. Richard Gelles, Professor der School of Social Policy & Practice an der University of Pennsylvania, der herausfand, dass „Überforderung“ als Motiv für die Familienmorde bei den Tätern eine Rolle spielt, die „ihre Familienmitglieder als Besitz betrachten, den sie kontrollieren“ bzw. „keine Grenzen zwischen ihrer Identität, ihrer Frau und ihren Kindern“ sehen.

November

Am 3. November ist in Düsseldorf eine 38-jährige Frau in ihrer eigenen Wohnung getötet worden. Nachdem ein Notruf abgesetzt wurde (von wem ist derzeit unklar), fanden die Rettungskräfte die Frau mit schweren Stichverletzungen in einer Blutlache. Sie verstarb kurz nach Eintreffen des Notarztes noch am Tatort. Tatverdächtig ist der ehemalige Lebensgefährte der Getöteten. Der 39-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen.

Am 5. November wurde in Ibbenbüren im Münsterland ein 44-jährige Frau offenbar von ihrem Ex-Mann ermordet. Die zweifache Mutter wurde der BILD-Zeitung zufolge vor ihrer Haustür mit mehreren Messerstichen getötet. Der 45-jährige Tatverdächtige wurde festgenommen.

Am 15. November haben Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei Köln die Leiche einer 24-jährigen Frau am Niehler Hafen aus dem Wasser geborgen. Die Verletzungen der Toten weisen auf ein Gewaltverbrechen hin. Tatverdächtig ist der 24-jährige Ex-Freund der Getöteten, der festgenommen wurde. Der 4-jährige Sohn der Getöteten galt zunächst als vermisst. Am Morgen des 16. Novembers fanden Spaziergänger*innen die Leiche des Jungen am Rheinufer.

Am 28. November wurde eine 33-Jährige in ihrer Wohnung in Bad Windsheim (westlich von Nürnberg) „durch Stichverletzungen in Hals und Oberkörper“ getötet. Tatverdächtig ist der 41 Jahre alte Ex-Mann. Wie die Polizei bestätigte, befand sich in der Wohnung ein „mehrere Monate altes Kleinkind“, das in die Obhut von Angehörigen übergeben worden sei. Es gebe zudem zwei weitere Kinder „mit Bezug zu der 33-Jährigen und dem 41-Jährigen“.

Am 30. November wurde in Hürth ein 41-jähriger Mann festgenommen, weil er verdächtigt wird, mehrere Frauen in seinem Umfeld mit dem Schwermetall Thallium vergiftet zu haben. Seine Ex-Frau und die Großmutter seiner Lebensgefährtin sind gestorben, seine aktuelle Partnerin und das ungeborene Kind schwebten in Lebensgefahr. Das Motiv des Tatverdächtigen sei noch unklar, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Gegen den 41-Jährigen, in dessen Wohnung das Thallium sichergestellt wurde, wurde ein Haftbefehl erlassen. Er selbst bestreitet die Taten.

"Wir rufen alle, die patriarchale Gewalt, Ausbeutung, Rassismus und Kolonialismus ablehnen, dazu auf, sich zu engagieren und sich uns anzuschließen, damit der weltweite feministische Kampf bereichert und gestärkt wird. Denn vereint überstehen wir nicht nur die Pandemie, sondern können alles ändern."

Dezember

Am 4. Dezember soll in Königs Wusterhausen (Brandenburg) ein 40-jähriger Mann seine gleichaltrige Frau und die drei Kinder (vier, acht und zehn Jahre alt) erschossen haben, bevor er sich selbst tötete. Ein Abschiedsbrief deutet daraufhin, dass der Vater die Familie ermordete, weil er Sorge hatte, dass ihm die Kinder „weggenommen“ werden könnten. Der Mann hatte, Medienberichten zufolge, den Impfausweis seiner Frau gefälscht, die damit bei ihrem Arbeitgeber aufgeflogen sei. Der Mann sei in Telegram-Gruppen der „Querdenken“- und Impfgegner*innen-Szene vernetzt gewesen. Es ist an dieser Stelle wichtig zu betonen, dass keiner seine Familie tötet, weil er beim Fälschen eines Impfausweises erwischt wurde. Diese vermeintliche Kausalität herzustellen, wie es in der Berichterstattung leider vielfach passiert, ist nicht nur verkürzt, es ist fahrlässig. Ohne dass ich behaupte, über den konkreten Fall mehr zu wissen als Polizei und Medien, kann ich sagen, dass Männer, die ihre Partnerinnen und / oder ihre Familien umbringen, dies häufig auf Basis eines patriarchalen Besitzdenkens tun. Der Mann, der glaubt, seine Familie gehöre ihm, der seine Kinder tötet, bevor sie ihm „weggenommen“ werden können, als wären sie sein Eigentum. 

Am 6. Dezember kam es in Priborn bei Röbel (Mecklenburg-Vorpommern) zu einer Gasexplosion in einem Einfamilienhaus. Im Haus befanden sich ein Ehepaar, höchstwahrscheinlich die Bewohner*innen. Der 65-jährige Mann überlebte die Explosion schwer verletzt, die 65-jährige Frau war offenbar bereits zuvor getötet worden. Gegen den Ehemann wird nun ermittelt. Er soll die Frau getötet und anschließend die Explosion verursacht haben.

Am 10. Dezember wurde in Burgfarrnbach (Fürth) in Mittelfranken eine schwer verletzte Frau in einer Wohnung gefunden, die kurz darauf im Krankenhaus verstarb. Die Polizei geht aufgrund der Verletzungen davon aus, dass die 36-Jährige Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Der Täter wurde später in einer Pension in Bochum gefasst. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge sollen sich Täter und Opfer gekannt haben.

Am 10. Dezember kam es in Brake (Niedersachsen) zu einem weiteren Femizid. Eine 26-jährige Frau aus dem Landkreis Leer wurde tot in einer Wohnung gefunden. Die Polizei war zu dem Mehrfamilienhaus gerufen worden, weil Schreie im Treppenhaus gemeldet wurden. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte eine offenbar durch Messerstiche verletzte 25-Jährige und einen 33-jährigen Mann an, der als tatverdächtig gilt. In der Wohnung des Mannes fand die Polizei dann die Leiche der 26-Jährigen. Inwieweit die Taten zusammenhängen, wird derzeit ermittelt.

In der Nacht zum 16. Dezember kam es im Landkreis Schweinfurt zu einem Femizid. Ein 70-jähriger Mann ist dringend tatverdächtig seine 65-jährige Ehefrau gewaltsam getötet zu haben. Die Polizei nahm den Mann fest, da dieser die Tat gestanden habe.

Am 17. Dezember wurde in einer Wohnung in Ettenheim im Ortenaukreis (Baden-Württemberg) die Leiche einer 83-jährigen Frau gefunden. Polizei und Staatsanwaltschaft gingen davon aus, dass der 87-jährigen Ehemann die Frau mit einem Messer tötete und sich dann selbst verletzte. Inzwischen ist der mutmaßliche Täter verstorben. Die Ermittler*innen gehen von einer „innerfamiliären Ursache“ als Tatmotiv aus.

Am 25. Dezember wurde in Velbert (Nordrhein-Westfalen) eine 50-jährige Frau offenbar von ihrem Ehemann getötet. Der 41-Jährige war am 1. Weihnachtsfeiertag zu einer Polizeiwache gegangen und hatte berichtet, seine Ehefrau liege tot in der gemeinsamen Wohnung. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.

In der Nacht zwischen dem 25. Und 26. Dezember wurde eine 67-jährige Frau offenbar von ihrem 30-jährigen Sohn mit einem Brotmesser getötet. „Dem Haftrichter sagte der Beschuldigte am Montag, dass er endlich seine Ruhe haben wollte. Seine Mutter sei ihm derart auf die Nerven gegangen, dass er es nicht mehr ausgehalten habe. Weil er sich nicht getraut habe, sich selbst das Leben zu nehmen, habe er sich entschlossen, sie umzubringen“, schreibt der WDR über die Tat.

Am 26. Dezember soll in Glinde (Schleswig-Holstein) ein 44-jähriger Mann erst seine 11 und 13 Jahre alten Söhne mit jeweils einem Schuss getötet und später sich selbst erschossen haben. Die 38-jährige Mutter der Kinder kam mit mehreren Schussverletzungen schwer verletzt in ein Krankenhaus und lag zunächst im künstlichen Koma.

Am 28. Dezember wurde in Leipzig die Leiche einer 43-jährigen Frau gefunden. Ein 40-jähriger Mann, der ein Bekannter der Frau sein soll, wurde festgenommen und es wurde Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen.

Am 28. Dezember wurden in Fischerhude (Niedersachsen) eine 73-jährige Frau und ein 56-jähriger Mann in einem Fachwerkhaus getötet. Eine 53-jährige Frau wurde schwer verletzt. Ein 64-jähriger Mann sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Nachbar*innen hatten die Polizei gerufen, „nachdem sich die 53-jährige Frau blutüberströmt zu ihnen retten konnte. ‚Helft mir! Drüben wird geschossen‘, habe sie gesagt“, berichtet ZEIT Online.

Am 28. Dezember wurde eine 58-jährige Frau in Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen) mutmaßlich von ihrem Ehemann in der Badewanne ertränkt. Der 59-Jährige hatte selbst die Rettungskräfte alarmiert. Im Rahmen der Obduktion wurden Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt gefunden.

Am 29. Dezember hat in Grünberg bei Gießen (Hessen) offenbar ein 64-Jähriger seine von ihm getrennt lebende Frau getötet. Die Polizei fand die Leiche der Frau mit Schussverletzungen. Am Tatort seien zudem eine Handfeuerwaffe und eine Langwaffe gefunden worden.